Mittwoch, 14. Februar 2007

Das 11.Gebot: "Du sollst arbeiten".

Der gestrige Feierabend, irgendwann gegen 23h00: Kurz durch die TV-Programme gehüpft und bei Sandra Maischberger gestoppt. Eine Diskussion über das Thema "Arbeit". Neben dem obligatorisch anwesendem Gregor Gysi mit dabei auch Prof. Dr. Hans-Werner Sinn, Chef des "Institut für Wirtschaftsforschung ('Ifo')", sowie auch Thomas Loer, Soziologe und Mitbegründer der Initiative "Freiheit statt Vollbeschäftigung".

Letzterer plädiert für ein "bedingungsloses Grundeinkommen für alle Bürger", hier und da auch einfach "Bürgergeld" genannt. Konkret: Jeder Bürger bekommt monatlich 800 Euro auf sein Konto überwiesen. Einfach so. Ganz ohne Arbeit. Eben: bedingungslos. Ich persönlich halte das für die derzeit einzig sinnvolle Lösung für die Gesamtlage in diesem Land.
Apropos "Sinn". Es empörte sich daraufhin Prof. Dr. Sinn, dass es sich dabei um eine Utopie handeln würde. Er sprach lachend vom Ideal eines "Paradieses": "Geld bekommen, ohne dafür zu arbeiten". Bedauerlich. Versunken im tiefsten Mittelalter: Arbeit als "Quelle für Wohlstand". Arbeiten müssen, um zu leben. Wer nicht arbeitet ist faul und liegt der Allgemeinheit auf der Tasche. Knapp 300 Jahre alte Glaubenssätze. Verbreitet gestern Abend, im Februar 2007.

Eine Gesellschaft, in der die Arbeit nicht das Zentrum des Lebens darstellt, wird also "Utopie" genannt. Mehr noch: Schon alleine die Idee und der Gedanke daran führt zu Empörung. Eine durchaus interessante Reaktion. Ebenso interessant die Begründung, das sei "nicht bezahlbar". Herr Professor Doktor möge das bitte tatsächlich einmal grob überschlagen. Er würde sich wundern. Jedoch: An seiner Meinung würde er wohl dennoch nichts ändern (wollen).

3 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

800 Euro pro Nase für nichstun für 80 mio. Menschen? Wie das bezahlt werden soll würde mich interessieren!

Anonym hat gesagt…

Arbeit ist doch kein Spass! Man kann sich doch nicht aussuchen ob Arbeit getan werden muss, z.B. Müllabfuhr oder Reparaturen. Die Frage kann nur heissen ob Arbeit genug für alle da ist.

Anonym hat gesagt…

Ich bin pro Bürgergeld und teile Ihre Meinung vollinhaltlich! Über die Höhe kann gestritten werden, aber daß diese Reform viele Probleme lösen kann welche auf sonstige Weise der Wirtschaftsbelebung nicht lösbar sind, ist für mich unbestreitbar.

Mfg
Th. Koch, Frankfurt/Main

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