Mittwoch, 27. August 2008

"huch".

Ein "Huch" ist eine mögliche Reaktion, wenn jemand etwas entdeckt. Und zu entdecken gibt es laut herkömmlicher Werbung so einiges. Ich fand das heraus, als ich mir kürzlich in voller masochistischer Absicht einen TV-Werbeblock angesehen habe, was ich ansonsten durchgehend vermeide, damit mein Kopfschütteln über Werbesprüche nicht noch chronisch wird.
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Innerhalb dieses gerade einmal vier-/fünfminütigen Werbeblocks war also irgendeine "...Genesis"-Hautcreme zu "entdecken", es waren bei einem Möbelhaus "Möglichkeiten zu entdecken", es war ein spezieller Kleinwagen und kurz darauf anschließend gleich eine ganze Automarke zu "entdecken". Mein Gott, wie aufregend und spannend die Konsumwelt doch ist.
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Apropos "(Konsum-)Welt": Ein bekannter Kaffeeröster bietet jede Woche eine neue Welt, jedes zweite Kaufhaus preist seine "Einkaufswelt" an, innerhalb der sogar noch irgendwelche subversive Unterwelten zu existieren scheinen ("Sportwelt", "Bücherwelt", etc), dazu "Möbel-" und "Erlebniswelten", und in allen diesen "Welten" gibt es allerhand zu "entdecken".
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Ich frage mich, warum das nicht längst auch anderswo übernommen wurde. Angesichts dramatischer "PISA"-Katastrophen würde es auf die Kids womöglich echt krass wirken, wenn die Schule keine schnöde Schule, sondern eine abgefahrene "Bildungswelt" wäre, in der es Intelligenz zu "entdecken" gäbe, mit dem Bereich zwischen Lehrerpult und Tafel zur "Eventfläche" deklariert und die Benotungen in Form des inzwischen hip und trendy aufgestylten "Eurovision Song Contest" aufgepeppt: "Kevin... 12 points, Alexandra... 6 points".
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An dieser Stelle muss ich den Beitrag schließen. Ich habe noch allerhand zu tun, um meine "Beratungswelt" neu zu creieren.
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