Mittwoch, 23. Dezember 2009

wässrig und verschüttet.

Wenn Sie schon immer einmal geneigt waren, irgendwohin auszuwandern, wo es schön warm ist, irgendwohin unter Palmen an herrlichen Stränden, vielleicht irgendwo im Südpazifik, dann können Sie auch als Durchschnittsverdiener und Kleinsparer ein richtiges Schnäppchen machen: auf der Insel Tuvalu sind Grundstücke billig zu haben und dürften Jahr für Jahr billiger werden. Der Grund dafür ist gleichzeitig der kleine Nachteil: aufgrund des Klimawandels und des dazugehörigen steigenden Meeresspiegels sieht es so aus, als ob Tuvalu in zwanzig/dreißig Jahren nicht mehr existieren wird.

Diese - zumindest für die Tuvalesen - ernsthafte Problematik wurde zwar auch auf dem kürzlichen "Klima-Gipfel" in Kopenhagen andiskutiert, doch scheint letztlich keinen besonders großen Eindruck auf die versammelten Regierungschefs gemacht zu haben. Es gab wichtigeres zu klären, das offenbar nicht geklärt werden konnte. Ob es einem der versammelten Beteiligten für den Inselstaat Tuvalu immerhin leid tut, ist nicht bekannt. Andererseits: wer wird Tuvalu mit seinen 12.000 Einwohnern schon ernsthaft auf der Weltkarte vermissen? Ginge es um New York, dann wäre das schließlich etwas ganz anderes. Womöglich würden die USA das Weltklima und die Menschheit dann gewohnterweise im Alleingang retten.

Man muss allerdings - wie immer - berücksichtigen, dass das natürlich auch eine Kostenfrage ist. Weshalb weder Australien noch Neuseeland bereit sind, den bedrohten Tuvalesen so genanntes "Klima-Asyl" zu gewähren. Und wenn das schon ein unüberwindbares politisches und/oder okönomisches Problem zu sein scheint, wie sollte dann die Rettung dieser ganzen Insel stattfinden?

Vielleicht per "Inselaufschüttung", die dem steigenden Meeresspiegel trotzt? Etwa so, wie Dubai eine komplette Inselgruppe von 270 Inseln aus dem Nichts aufgeschüttet hat, indem Sand vom Meeresboden hochgepumpt wurde? ( Wobei übrigens die kleinsten dieser künstlichen Inseln ungefähr die Größe von Tuvalu haben, nämlich um die 24 Quadratkilometer, die größten Inseln sind mehr als dreimal so groß, nämlich um die 87 Quadratkilometer. )
Rein technisch also scheinbar kein Problem. Jedoch: wer sollte das für Tuvalu schon finanzieren? Eine solche Aktion muss sich schließlich rechnen, das Schicksal von 12.000 Menschen hin oder her. Womöglich fehlt es Tuvalu einfach am Marketing.

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