Heute in ungewohnter, aber
gebotener Kürze zum Thema „PEgIdA“: „Patriotische Europäer gegen die
Islamisierung des Abendlandes“. So, so. Da „demonstrieren“ ein paar Menschen
unter irgendeinem Motto, man ist geneigt, das mit einem kurzen Kopfschütteln zu
ignorieren, und bekommt es statt dessen von Funk und Fernsehen penetrant auf
die Augen und in die Ohren gedrückt.
Da brüllt ein Radioreporter
ins Mikrofon, als würde er sein eigenes Wort nicht verstehen, als befände er
sich mitten in einem Katastrophengebiet, einem gerade vorbeigezogenen Tornado
oder abebbenden Tsunami. Aber nein: „Hinter mir befinden sich circa 150
PEgIdA-Anhänger“. Achwas. Einhundertfünfzig gleich. Möge der Reporter einfach
zwanzig Meter zur Seite gehen, müsste er nicht so schreien. Doch das ginge natürlich
auf Kosten einer gewissen Dramatik.
Aus dem Autoradio tönt dann
weiter: „Das Gefährliche an dieser PEgIdA-Bewegung ist der Mix aus berechtigten
Tatsachen und Stammtischparolen“. Ja, enorm gefährlich. Mir wird Angst und
Bange. Einen solchen Mix hört und sieht man alle Nase lang, sobald man den
Fernseher einschaltet, in jeder Talkshow und jeder Wissenschaftsdokumentation.
Wie man weiter erfahren
darf, würden die PEgIdA-Anhänger betonen, dass „viele in der Mittelschicht so denken“,
was jedoch „ihr Anliegen noch lange
nicht demokratisch macht“. Das stimmt. Zwar bestimmen die Verkaufszahlen die
MusikCharts und die Einschaltquoten das TV-Programm, aber Quantität und
Qualität sind eben nicht immer identisch, geschweige denn, dass es irgendetwas
„demokratisch machen“ würde.
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