Freitag, 11. November 2016

trumpig regiert

Wer hätte das gedacht: Donald Trump wird US-Präsident. Und prompt verbreitet sich wieder allgemeine Angst, gezündelt und befeuert und geschürt von Bedenkenträgern aller Art, die mit ihren Ängsten nicht alleine dastehen wollen.

Der Weltuntergang wird kommen. So oder so. Sei es durch einen Asteroiden, den Klimawandel oder etwas früher und schneller ab Mitte Januar 2017. Nur mit dem Unterschied, dass diese globale Katastrophe optimal vermarktet werden wird und die Lettern „Trump“ darauf prangen. Wer`s glaubt.

Wo ist eigentlich das Problem? Außer natürlich, dass man es an der Person Trump festmacht? Die US-Amerikaner haben quasi „einen Mann aus dem Volk“ gewählt. Sicherlich nicht irgend einen, aber zumindest politisch einen echten Amateur. Doch eben: Wo ist da nun das Problem?

Auf den ersten Blick bietet sich der Vergleich mit Ronald Reagan an, der als Hollywood-Schauspieler im Jahr 1981 zum Amateur-Präsidenten gewählt wurde, die Sowjetunion als „Reich des Bösen“ bezeichnete, und in einem Radio-Interview scherzhaft ankündigte: „In fünf Minuten beginnen wir mit der Bombardierung“.

Doch vielleicht ist ein Lech Walesa viel eher zum Vergleich geeignet. Ein einfacher Arbeiter, ein Elektriker, der Ende der 1980er mit seinem „Bürgerkomitée Solidarność“ ein ganzes realsozialistisches System revolutionierte und anschließend polnischer Präsident wurde.

Ähnliches zeitgleich als einfache Bürgerrechtler, Katja Havemann, Rolf Henrich und Bärbel Bohley, mit dem „Neuen Forum“, sowie u.v.a. mit zwei Theologen, Rainer Eppelmann und Markus Meckel, die DDR kollabieren ließen; letzterer wurde dann sogar Übergangs-DDR-Außenminister.

In diesen Fällen wurden keine Horrorszenarien beschworen, sondern die Welt geriet nahezu in Euphorie. Donald Trump dagegen leidet vor allem an seinem Image und seinem Ego. Doch gerade dieses Ego könnte ihn extrem motivieren, ein „guter Präsident“ werden zu wollen, wie manche es von Reagan sagen.

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