Montag, 2. April 2018

sozial erschüttert

Eine Welt ohne „Facebook“, „Google“, „YouTube“ & Co. Für die jüngere Generation kaum vorstellbar. Doch in relativ kurzer Zeit konnten wir gleich zwei Mal erahnen, wie diese zeitgeistigen „Sozialen Medien“ ihr klägliches Ende finden werden.

Anfang des Jahres sprach der Marketingvorstandschef von „Unilever“, Keith Weed, auf einer Werbekonferenz in Kalifornien: „Unilever wird nicht auf Plattformen werben, die zur gesellschaftlichen Spaltung beitragen und den Jugendschutz vernachlässigen. Fragwürdige Inhalte schaden dem sozialen Vertrauen, den Nutzern und der Demokratie“.

Das war eine glatte Drohung. Denn das jährliche Marketing-Budget des britisch-niederländischen Unternehmens beträgt angeblich rund 9,8 Milliarden Dollar, wovon rund ein Viertel auf „Soziale Medien“ verteilt sind. Und das… ist eben nur einer von vielen Konzeren. Und damit erst der Anfang.

Und nun, knapp drei Monate später, ist es ein Datenskandal um „Facebook“, der einige Großkonzerne veranlasst hat, ihre Werbung sofort zu stoppen und ihre Profile vorerst stillzulegen. Eine weitere kleine Machtprobe, die aus (u.a.) „Facebook“ plötzlich ein ohnmächtiges, kleines, abhängiges Lichtlein macht.

Im November 2017 froren u.a. die Deutsche Bank, Adidas und Mars ihre Werbung bei „YouTube“ ein, als sich dort fragwürdige, radikale und Gewalt-Videos anhäuften. „YouTube“ wiederum ist eine „Google“-Tochter. Und bei diesen beiden ist es kaum anders als bei „Facebook“, das sich zu 98% aus Werbegeldern finanziert. Genau so und genau deshalb werden diese Noch-„Riesen“ irgendwann in einem Wölkchen aus Nullen und Einsen verpuffen.

Das Ganze „Soziale“ ist schließlich nichts weiter als ein Geschäftskonzept und reines Business. Und sonst gar nichts. Sobald damit nichts mehr zu verdienen sein wird, hat es sich mit dem „Sozialen“ erledigt. Und dann wird sich die Generation der „Digital Natives“ plötzlich im digitalen Vakuum wiederfinden und nicht wissen, wohin mit ihren Videos und Selfies.

Wir werden uns auch daran gewöhnen. Jedenfalls ist hier kein Untergangsszenario gemeint, sondern man kann sehr gespannt sein, was auf die „Sozialen Medien“ folgen wird. Dioch sicherlich wieder nichts, das man sich aus unserer digitalen Gegenwart kurzerhand in die Zukunft denkt.

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