Freitag, 28. März 2008

zwiespältig betrachtet

So, so. Es wurde also der Handelskonzern "Lidl" dabei erwischt, wie er - jedenfalls: angeblich - seine eigenen Angestellten erwischen wollte, und sie zu diesem Zweck von Detektiven ausspionieren ließ, die zu diesem Zweck wiederum Überwachungskameras montierten, Gespräche in Sozialräumen belauschten und mit Methoden einer früheren Staatssicherheit Protokolle führten.
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In der Tat bestätigte "Lidl" die Existenz solcher Protokolle, die jedoch "nicht der Mitarbeiterüberwachung, sondern der Feststellung eventuellen Fehlverhaltens" dienten - was eine recht interessant präzisierte Stellungnahme ist, die an der allgemeinen Empörung über die "Mitarbeiter-Bespitzelung" jedoch nicht viel änderte, irgendwo zusammengefasst unter der Frage "Sind wir hier bei Scientology?".
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Bei dieser Meldung fiel mir prompt Ursula von der Layen wieder ein, die durchsetzen wollte, Minderjährige als "Testkäufer" in Geschäfte, Gaststätten und Discotheken zu schicken, "um den illegalen Verkauf von Alkohol, Zigaretten und Gewaltvideos effektiver aufdecken und ahnden zu können" (siehe >> meine Notiz am 15.10.2007 "IM Lukas"). Stichwort: "Bespitzelung". Und siehe oben: "Sind wir hier bei Scientology?".
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Was ist eigentlich nun schlimmer? Wenn der Staat solche Methoden für legitim erachtet und auch durchführt. Oder wenn Unternehmen das tun? Man bedenke, dass beide das identische Ziel verfolgen: die "Feststellung eventuellen Fehlverhaltens". Und zwar: ganz ohne Scientology, sondern jeder für sich in "bester Absicht".

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