Freitag, 31. August 2007

problematisch

Kürzlich unterwegs entdeckt: Ein Schild "Haben Sie Probleme, brauchen Sie Hilfe? - Hier entsteht eine Ansprech-, Beratungs- und Hilfsstelle für Sie" ...


... sowie noch zahlreiche (also wirklich: viele, einige, zahlreiche) knallrote Warntafeln am selben Haus installiert: "Alarm- und Videoüberwacht" ...


Da scheint jemand Hilfe bei der Lösung von Problemen anzubieten, der offen(-)sichtlich selbst jede Menge Probleme mit sich herumträgt. Oder zumindest eines. Ein recht großes.

Donnerstag, 30. August 2007

Frohe Weihnachten

Ein bisschen früh, finden Sie? Wie so ziemlich alles: Das ist relativ, das hängt davon ab. Ich habe heute jedenfalls in einem Supermarkt die ersten Marzipanbrote, -kugeln und Lebkuchen-Naschereien gesehen. Heute, am dreißigsten August. Es wird jedes Jahr früher. Im Grunde ein Grund, sich im Grunde grundlos darüber aufzuregen. Schließlich gibt es keinen rationalen, vernünftigen Grund, warum diverse Leckereien, die "man" vornehmlich zur Weihnachtszeit gewohnt ist, nicht das ganze Jahr über kaufen und verkonsumieren zu können. Das bisherige und derzeitige künstlich auf die Weihnachtszeit beschränkte Angebot ähnelt stark der "Muschelzeit": Heutzutage ist es technisch nicht mehr das geringste Problem, Muscheln ganzjährig in Restaurants anzubieten. Eigentlich. Es wird dennoch nicht getan. Noch nicht.

Dienstag, 21. August 2007

Hetzjagd in der Schublade

Es ist nicht gut, wenn Dinge über einen Kamm geschoren werden, wenn Verschiedenes in eine einzige Schublade geworfen wird. Es ist bequem, sicherlich, weil man nicht besonders viele Schubladen durchwühlen muss, um irgendetwas (also: irgend etwas) zu finden. Doch... es ist nicht gut.

Es ist nicht gut, wenn sich in einem Örtchen wie Mügeln im Rahmen eines Altstadtfestes "Dutzende von Menschen", wie es heißt, an einer "Hetzjagd" auf acht Mitmenschen indischer Nationalität beteiligen, weil diese Inder - zumindest auf Grund ihres Aussehens - in die Schublade "Ausländer" passen.
Es ist jedoch ebenso wenig gut, wenn wenige Stunden später mehr Reporter als Einwohner das Örtchen Mügeln bevölkern, um ihre Berichte ebenfalls schubladen-gerecht abzufassen.

Zum anderen lege ich persönlich doch etwas Wert darauf, dass es einen Unterschied zwischen Ausländerfeindlichkeit und Rassismus gibt - gerade wenn der gewählte Bürgermeister von Mügeln meint, die Tat sei "ausländerfeindlich, aber nicht rechtsextrem". Wenn Menschen auf Grund dessen gehetzt und verprügelt, auch "nur" angepöbelt werden, weil sie nicht "klassisch-europäisch" aussehen, dann ist das Rassismus und hat nichts mit einer Feindseligkeit gegenüber Ausländern zu tun. Es sei denn, die acht Inder wurden in Mügeln zunächst einmal danach befragt, ob sie womöglich Deutsche sind.

Dienstag, 7. August 2007

Abenteuer 2007

Eines der letzten Abenteuer unserer Zeit: Ein Umzug (wodurch sich unter anderem auch die Eintragspause in diesem Blog erklärt - als Hinweis für interessierte Leser, die mich vermisst haben). Wenn Sie der Alltag langweilt, vergessen Sie Abenteuer-Events und Reisen in tropische Regenwälder, sondern wechseln Sie ganz einfach den Wohn- oder auch Firmensitz. Aus sehr aktueller Erfahrung kann ich berichten: Es genügt völlig im selben Ort zu bleiben und sich nur zwei/drei Straßen weiter neu anzusiedeln.
Weil es eine prägnante Erforderlichkeit betrifft, will ich nur beispielsweise den Telefonanschluss erwähnen. Kaum zu glauben, was im Jahr 2007 tatsächlich noch möglich ist, was man im Grunde seit 20 Jahren für unmöglich halten würde - im Zeitalter totaler Kommunikation, Datenautobahnen und nicht zuletzt: Kundenorientierung.
Da wäre etwa der - laut schriftlicher Nachricht: "verbindliche" - Termin zur Installation und Freischaltung des Telefonanschlusses an einem Dienstag "ab 12Uhr00". Der gesamte Geschäftsbetrieb wird natürlich daraufhin so geplant, dass ab Dienstag an neuer Stelle gewirkt werden kann und wird. Jedoch: Es kommt niemand und meldet sich niemand. Kein Techniker, kein sonstwer.
Gegen 18h00 ergibt eine Erkundigung beim Servicezentrum: Nichts. Der Techniker hätte zwar ein Mobiltelefon dabei und auch meine Rufnummer auf seiner Liste, aber warum er nicht gekommen sei und nicht angerufen habe und wann er denn wohl irgendwann kommen würde weiß man nicht. Das Einzige, das man vom Servicezentrum aus tun könne: Das Ganze als "Störung" aufnehmen, sodass verbindlich-zwingend innerhalb von 24 Stunden (also: bis spätestens Mittwoch, 18h00) ein Techniker kommen müsse und würde.
Sie ahnen es vielleicht: Es kam niemand. Nicht bis 18h00 und auch nicht später am Mittwoch. Sondern am Donnerstag um 11h45 mit fast 48 Stunden Verspätung. Der Techniker legte daraufin mächtig los, fuhr dreimal zu Verschaltungsarbeiten weg, kam dreimal wieder und fertig war der ISDN-Anschluss... den niemand haben wollte. Für den DSL-Anschluss, den man haben wollte, hätte er keinen Auftrag, meinte der Techniker. Das sei jedoch kein Problem, das DSL könnte ich telefonisch bei der Service-Leitstelle ordern, was ich dann auch tat und mir dann tatsächlich auch DSL zugeschaltet wurde... fünf Tage später.