Mittwoch, 31. Januar 2007

EU-weites Mobiltelefon-Verbot(?)

Heute in der "Süddeutschen" zu lesen:
Handys können Krebs auslösen
Der langjährige, intensive Gebrauch von Mobiltelefonen fördert womöglich das Wachstum von bösartigen Hirntumoren.

In der jüngsten Untersuchung, die vor wenigen Tagen erschienen ist, hat Anna Lahkola von der finnischen Strahlenschutzkommission mit Kollegen aus Schweden, Dänemark, Norwegen und Groß-Britannien gut 1500 Patienten mit einem Gliom befragt, einem bösartigen Tumor des Stützgewebes im Hirn (International Journal of Cancer online).Wenn sie länger als zehn Jahre ein Handy benutzt hatten, war ihr Risiko eines Glioms auf der Seite, wo sie das Gerät normalerweise an den Kopf hielten, um 39 Prozent erhöht. Der Schwede Lennart Hardell vom Universitätshospital Örebro hatte bei Menschen, die eines der aktuellen digitalen Handys insgesamt mehr als 2000 Stunden benutzt haben, sogar eine Zunahme des Risikos auf das 3,7-fache ermittelt. [...] Auch analoge Handys und Schnurlostelefone nach dem DECT-Standard erhöhen seinen Zahlen zufolge die Gefahr. [...]

Beim Tabak zum Beispiel ist es etwa 50-mal so wahrscheinlich, dass ein Raucher und kein Nichtraucher Lungenkrebs bekommt.‘‘ Lawrie Challis schließlich, Leiter der britischen Handy-Gesundheitsforschung schließlich sagte auf die Frage zweier Reporterinnen der Londoner Times, ob Handys die Zigaretten des 21. Jahrhunderts sein: "Sicherlich.‘‘

Denkanregung:
Auf der Website des Bundeswirtschaftsministeriums findet sich der Hinweis, "dass das Handy zur Krebsentstehung beigetragen haben kann. Kann - muss aber nicht. Denn für die Krankheit könnten auch andere, in der Studie nicht beachtete Faktoren verantwortlich sein. Zum Beispiel könnten Vieltelefonierer gleichzeitig hektische Menschen mit einem stressigen Lebenswandel sein, und der könnte sich negativ auf die Gesundheit auswirken, während das Telefonieren selbst vielleicht ungefährlich ist."

Erstaunlicherweise kommt man betrefflich "Rauchen" zu anderen Rückschlüssen. Von "kann - muss aber nicht" und davon, dass "das Rauchen selbst vielleicht ungefährlich ist", ist hierbei nicht die Rede. Mir drängt sich die Frage auf, wann nun ein Mobiltelefon-Verbot in allen öffentlichen Räumen, Restaurants und Gaststätten diskutiert werden wird. Ich persönlich jedenfalls möchte nicht als "Mit-Telefonierer" durch die Strahlung von Mobiltelefonen meiner Mitmenschen gefährdet werden. Und dazu bitteschön Aufkleber auf jedem Gerät: "Mobiles Telefonieren fügt Ihnen und den Menschen in Ihrer Umgebung erheblichen Schaden zu".

Freitag, 19. Januar 2007

Das "Unwort des Jahres" 2006

Zum 16. Mal wurde "Das Unwort des Jahres" gewählt. Eine Jury von Sprachwissenschaftlern sucht jeweils Begriffe, die im Jahresverlauf "besonders negativ aufgefallen" sind, weil sie "sachlich grob unangemessen sind und möglicherweise sogar die Menschenwürde verletzen". Im Jahr 2005 war der Begriff "Entlassungsproduktivität" zum "Unwort des Jahres" gewählt worden.

Zum Unwort des Jahres 2006 wurde "Freiwillige Ausreise" gewählt. In Abgrenzung zur amtlichen Bezeichnung "Abschiebung" impliziere der Begriff, dass abgelehnte Asylbewerber nach "intensiver Beratung" in den so genannten Ausreisezentren beschlossen hätten, "die Bundesrepublik doch lieber von selbst wieder zu verlassen", erklärte die Jury um den Sprachwissenschaftler Horst Dieter Schlosser in Köthen in Sachsen-Anhalt. Die Freiwilligkeit einer solchen Ausreise dürfe aber bezweifelt werden. Die Börse Düsseldorf kürte derweil den Begriff "Börsen-Guru" zum Börsen-Unwort 2006.

Als weiteres Unwort rügte die Jury in Köthen den Begriff "Konsumopfer". Damit habe der Modemacher Wolfgang Joop Models umschrieben, die zu Lasten ihrer Gesundheit für das Schönheitsideal der Konsumgesellschaft, nämlich "extrem schlanke, letztlich magere Figuren", hungern müssten. Ein Unwort ist nach Ansicht der Sprachexperten auch das Wort "Neiddebatte". Damit habe der frühere Bundesbankpräsident Ernst Welteke die ernsthafte Diskussion um die Angemessenheit von Millionenbezügen bestimmter Spitzenmanager "auf die Stufe eines kleinkarierten Neides herabgewürdigt".

Dienstag, 16. Januar 2007

Klimaforschern fröstelt es

Die Nachrichtenagentur AFP meldete heute:
"US-Experten sehen Klimaforschung durch Geldmangel in Gefahr"

Angesichts chronischer Unterfinanzierung durch den Staat sehen Experten die weltraumgestützte Klima-Forschung in den USA in Gefahr. Ein großer Teil der NASA-Satelliten zur Erdbeobachtung, die wertvolle Daten zum Klimawandel wie etwa zum Abschmelzen der Polarkappen liefern können, sei überaltet, heißt es in einem Bericht der Nationalen Akademie der Wissenschaften. [...]
Wegen des teuren Kriegs im Irak ist der US-Haushalt ohnehin angespannt. Die Akademie, zu deren Aufgaben die Beratung der Regierung gehört, empfahl Investitionen in die Klimaforschung in Höhe von 7,5 Milliarden Dollar (5,8 Milliarden Euro) bis ins Jahr 2020.

Denkanregung:
Die Klimaforscher sorgen sich also um die Finanzierung ihrer Projekte und um ihre Jobs. Und damit wissen Sie nun auch, warum wir permanent neue Katastrophenmeldungen hören und lesen dürfen: Wenn die bisherigen und aktuellen Klimaschutzmaßnahmen Wirkung zeigen würden, das Klima wieder im Lot wäre und es keinen Grund mehr zur Besorgnis gäbe... warum dann noch Forschungsprojekte finanzieren? Eben. Deshalb verbreitet die Klimaforschung Angst und Bange und ein Bedrohungsszenario. Aus Geldnot. Aus Sorge um ihre Projekte und ihre Jobs.