Dienstag, 4. Januar 2011

nur bei Gelegenheit.

Wann haben Sie eigentlich Gelegenheit? Stellen wir die Frage einmal hintan, wofür genau und grübeln einfach einmal gemeinsam, wann wir Gelegenheit haben. Wann haben Sie Gelegenheit? Beim Frühstück? Beim Autofahren? Kurz vor dem Einschlafen? Ich habe jedenfalls festgestellt, dass das offenbar gelegentlich von Bedeutung ist.
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Zum Beispiel beim Kochen. In jedem dritten Rezept steht zu lesen: „Gelegentlich umrühren“. Und so steht man mitten in der Küche und gerät ins Philosophieren, denn eigentlich ist man beim Kochen vornehmlich mit Kochen beschäftigt und nicht anderweitig ausgelastet, sodass es einem an Gelegenheit fehlen würde. Und was, wenn ich mir nun wirklich nichts anderes vorgenommen und ich quasi durchgängig Gelegenheit habe? Soll ich dann tatsächlich pausenlos umrühren?
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Ein anderes Beispiel besteht aus der Aufforderung: „Bitte unterschreiben Sie das doch bei Gelegenheit“. Aha. Also dann, wenn man gerade nichts anderes zu tun hat? Etwa anstelle dessen, sich einmal für zwei Minuten Ruhe zu gönnen? Oder mitten in dieser Ruhe, die ja dann keine Ruhe mehr wäre? Und ist dann die Gelegenheit überhaupt noch eine Gelegenheit, wenn man sich dem Schriftstück widmet, das man unterschreiben soll?
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Den Vogel abgeschossen hat jedenfalls fraglos ein Wetterbericht kurz vor dem Jahreswechsel: „Gelegentlich schneit es“. Hmmm? Also, wann genau? Wenn das Wetter zwischendurch Gelegenheit hat? Oder wenn ich Gelegenheit habe? Oder der Wetterfrosch? Oder wenn gerade nichts anderes passiert?
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In jedem Fall freut es mich, dass Sie gerade Gelegenheit hatten, diesen Blogeintrag zu lesen. Wie bereits seit dem Jahr 2002: gelegentlich folgen weitere.
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