Als regelmäßiger Leser meines offenen Tagebuches werden Sie damit gerechnet haben: Ich kann mich eines Kommentares zur aktuellen Großwetterlage nicht erwehren. Wir haben es zurzeit mit Wasser zu tun. Viel Wasser. Mit bächen, die zu reißenden Flüssen werden. Hier bei mir in Bayern, in Sachsen, in Österreich, in Tschechien, in Italien. Zum Beispiel. Mitten im Sommer. Nicht nur die Naturgewalten sind beeindruckend. Die Verlautbarungen in Medien und Politik sind es ebenfalls. Wie üblich.
In jedem zweiten TV-Bericht zur Wetterlage der Nation fällt zumindest einmal die Bezeichnung "braune Brühe" als Ersatz für "Wasser". So also geht man mit seiner Muttersprache um ... "braune Brühe" ... Möge sich doch bitte in Kürze ein Experte erbarmen und den Sprechern und Moderatoren erklären, dass sie ohne diese "braune Brühe" im Höchstfall drei Tage überleben würden. Wasser ist - soweit mir bekannt ist - (u.a.) für den Menschen lebensnotwendig und soll der einzige Grund dafür sein, dass unser Planet überhaupt Lebensformen wie die unsere möglich macht.
Gut: In diesen Mengen und mit dieser Masse und Geschwindigkeit kann Wasser schaden anrichten. Das ist mir bekannt, das ist für mich nachvollziehbar, das erzeugt auch mein Mitgefühl für die direkt Betroffenen, die um ein vielfaches länger darunter leiden werden als es ein Thema in den Nachrichten sein wird. Jedoch: "Selbst schuld". Nicht die direkt Betroffenen - aber sehr sicher "der Mensch" als solcher. Bereits vor etlichen Jahren habe ich im Fach Erdkunde gelernt, dass das Betonieren von Ufern, diverse Fluss-Begradigungen und etliche andere Baumaßnahmen wunderbar geeignet sind, um aus Hochwasser "Höchstwasser" und aus einem Bach eine Wildwasserbahn zu machen. Umso amüsanter, dass Journalisten so wichtige Fragen einfallen wie "Sind in den letzten Jahren vielleicht zu wenig bauliche Maßnahmen geschaffen worden?". Eher zu viel, wenn mein Erdkunde-Lehrer damals Recht hatte.
Aber auch solche Katastrophen haben - wie immer und alles - auch ihre positiven Seiten. Unser Umweltminister Trittin als Mitglied der grünen Ökopartei hat im Angesicht von submarinen Innenstädten die "Klimakatastrophe" schlagartig zum willkommenen Wahlkampfthema gemacht. Auch die SPD hat ihren Nutzen, denn schließlich hat der Kanzlerschaftswillige Herr Stoiber so ziemlich alles in seinem "Kompetenzteam" vertreten - außer... einen Umweltexperten.
Auch hier wird wieder einmal überdeutlich wo es hinführt, wenn man sich nicht eine Sekunde mit (wirklichen) Ursachen auseinandersetzt. Nehmen wir Herrn Trittin noch einmal zur Seite und beschäftigen uns einen Augenblick mit der Klimakatastrophe - nichts anderes soll ja der Grund für die massenhaften Überschwemmungen sein: Es regnet zurzeit fast unaufhörlich, sodass Flüsse auf Grund der Wassermengen über die Ufer treten. Gut. Dass es zurzeit so viel regnet, beruht angeblich auf der globalen Erwärmung, die mehr Wasser als "früher" verdunsten lässt und die entsprechende Zahl an Regenwolken potenziert. Das Resultat: Sehr viel Regen, sehr viel Wasser. Das klingt logisch.
Sehr unlogisch wird es, wenn man frecherweiser auch noch die nächsten Fragen stellt.Etwa, dass die Menschheit seit circa 200 Jahren Wetterdaten aufzeichnet. Und soweit mir bekannt ist, soll unser Planet bereits einige Jahrmillionen alt sein - sehr wahrscheinlich wird es ebensolang auch schon ein Wetter geben.Dass die heutigen Zustände also "unnormal" und auf die "Klimakatastrophe" zurückzuführen sein sollen, beruht auf 200 Jahre Wetterbeobachtung und -aufzeichnung. Das dann nebenbei und freihändig einfach einmal hochzurechnen auf ein paar Millionen Jahre halte ich für etwas fahrlässig. Wer weiß schon, ob "unser Wetter" der letzten 200 Jahre - erdgeschichtlich gesehen - womöglich "unnormal" waren?
Oder die Frage, wie die (auch von den Grünen befürwortete) EU-Ost-Erweiterung denn mit dem allseits befürchteten Treibhaus-Effekt zusammenpasst...? Was das miteinander zu tun hat? Na, ganz einfach:Auf der einen Seite wird uns ein Horror-Szenario in Aussicht gestellt, das da heißt "globale Erwärmung" oder eben "Treibhaus-Effekt". Der Planet erhitzt sich beständig, Wüsten breiten sich aus, Wasser wird einerseits sehr knapp werden, auf der anderen Seite wird Holland kurzerhand durch den steigenden Meeresspiegel (Abschmelzen des Polareises) angeblich überflutet. Schlimmste Aussichten also.
Ursache (angeblich): Auto- und Industrieabgase, Emissionen von Heizanlagen, kurz: Es wird einfach zu viel Kohlendioxid in die Luft gepustet.Auf der anderen Seite tut man (eben auch die "Grünen") alles dafür, damit Staaten wie Polen, Tschechien, Rumänien, Ungarn et cetera in die Europäische Union aufgenommen werden. Damit die dortigen Staatswirtschaften "endlich einmal auf die Füße kommen" und der Lebensstandard der Bevölkerungen erheblich steigt.
Eigentlich wunderbare, edle Absichten. Nur...Kann es sein, dass die im Osten dann expandierende Wirtschaft zusätzliche Industrieabgase für unsere Atmosphäre bedeuten werden? Kann es sein, dass der steigende Lebensstandard der Menschen zu erhöhten Autoabgasen und Heiz-Emissionen führen wird??? Oder noch anders: Wie erklärt Herr Trittin, dass - grundsätzlich (!) - in der hoch-wissenschaftlichen und allgemein(!) anerkannten Klimaforschung die Sonnenaktivität unberücksichtigt bleibt? (Genau diese zurzeit erhöhte Sonnenaktivät soll nämlich laut einer kleineren Gruppe andersdenkender Wissenschaftler der "wirkliche" Grund für den Treibhaus-Effekt sein).
Und noch anders: Die NASA hat kürzlich berichtet, dass sich die Oberfläche des Pluto in den letzten zehn Jahren um satte vierzig Grad abgekühlt hat. Mit anderen Worten: Eine radikale Klimaveränderung. Auf dem Pluto(!).Stellt sich die Frage, ob nun auf dem Pluto ebenfalls noch nicht entdeckte Lebensformen mit ihren Autos die dortige Atmosphäre belasten oder etwa unsere CO2-Emissionen auf derErde womöglich inzwischen sogar bis zum Pluto wirken(?).
Und letzlich: Wie erklärt Herr Trittin, dass bei einem "einfachen" Vulkanausbruch mehr Staub und CO2 in die Atmosphäre geschleudert wird, als die gesamte Menschheit in einem gesamten Jahr produziert?
Naja. Vielleicht sollte ich einfach aufhören, mich für solche Dinge zu interessieren. Ich sollte einfach damit aufhören, in bestimmten Dingen immer so hartnäckig zu hinterfragen.Vielleicht sollte ich einfach aufhören nachzudenken, den Grünen und den populären Medien einfach glauben, mich meiner umweltzerstörerischen Existenz bewusst werden und in Zukunft kritiklos die Ökosteuer hinnehmen. Womöglich verhindere ich damit zumindest einen drohenden Herzinfarkt.
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