Am 08. Mai 2002 (also: vor fast 5 Jahren) schrieb ich anlässlich des Amoklaufes an einer Schule in Erfurt unter anderem folgendes (siehe auch im "Archiv"):
"[...] In keiner Schule wird gelehrt, wie man sich seines Selbst bewusst wird und wie man mit seinen Mitmenschen umgehen sollte. Das, was in der Wirtschaft unter "Emotionaler Intelligenz" verstanden und überall dringendst gesucht wird, ist in der Schule kein Thema. Das, was das Zusammenleben von Menschen essenziell ausmacht, was Gerechtigkeit und Toleranz bedeuten, wird an keiner Schule gelehrt. [...]"
Heute wurde ich auf eine Meldung aufmerksam gemacht, dass an einem Gymnasium in Starnberg u.a. ein Schulprojekt "Wahlkurs Sozialkompetenz" gestartet wurde. Mit-Initiator ist die Bayerische Staatsregierung, die unter dem Motto "Werte machen stark" dafür sorgen will, dass "Werte-Erziehung" und Persönlichkeitsbildung "einen höheren Stellenwert" erhalten. Immerhin. Es tut sich etwas.
Edmund Stoiber, der die Initiative natürlich gleich stolz und medienwirksam mit einem Besuch an diesem Starnberger Gymnasium startete, meinte dazu: "Man kann unseren Kindern keinen größeren Gefallen tun, als ihnen Werte wie Respekt, Fleiß und Toleranz mitzugeben". Er hat Disziplin, Ordnung und Sauberkeit vergessen. Ob auf seine Rede ein allgemeines "Jawoll" zu hören war, ist mir nicht bekannt.
1 Kommentar:
OK, aber Werte haben noch Niemandem geschadet! Auch wenn dies evtl. altmodisch klingt.
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