Donnerstag, 26. November 2009

geleistete Dimensionen.

Ausnahmsweise will ich einmal ein Thema aufgreifen, das kaum noch jemand hören und lesen will. Doch damit Sie trotz dieser Ankündigung nicht jetzt aktives Weglesen betreiben nehme ich vorweg: ich komme - wie gewohnt - aus einer etwas anderen Ecke darauf zu sprechen. Nämlich auf das leidige Thema "Managergehälter".
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Wie finden Sie das: der Chef der Deutschen Bank, Josef Ackermann, verzichtete laut einer Medienmeldung mehr oder weniger freiwillig auf 90% des Gehaltes, das ihm für das Jahr 2008 zugestanden hätte. Genauer: er begnügte sich mit seinem Grundgehalt von 1,15 Millionen Euro plus "Sonderzahlungen" in Höhe von 240.000 Euro und verzichtete damit auf rund 12,6 Millionen(!) Euro Bonuszahlungen - "als Zeichen der Solidarität in der Finanzkrise", wie es heißt.
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Üblich wäre an dieser Stelle, das Ganze als Heuchlerei hinzustellen, und mit dem Gehalt eines Stahlarbeiters, einer Verkäuferin oder gar mit dem "Hartz-IV"-Regelsatz in eine Relation zu setzen. Natürlich: das kann man - mit der entsprechenden Wirkungsabsicht - machen und gleichzeitig die übliche rhetorische Frage stellen, wer hier eigentlich für welche Arbeitsleistung wie gerecht gegenüber wem entlohnt wird. Wobei die übliche Rechtfertigung für Millionengehälter nicht an der eigentlich verrichteten Arbeit festgemacht wird, sondern eher an der immensen Verantwortung, die ein Manager trägt.
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Aus einer anderen Ecke jedoch sieht das folgendermaßen aus: eine gewisse Frau Adriana Lima verdient im Jahr etwa 6 Millionen, eine Frau Kate Moss etwa 9 Millionen und eine Frau Gisele Bündchen rund 30 Millionen Dollar, pro Jahr versteht sich. Diese drei Damen sind so genannte "Top Models". Und hier darf man sich fragen, in welcher Gerechtigkeitsdimension sich das abspielt, bei welcher verrichteten Arbeit, und nicht ausgerichtet an einer immensen Verantwortung, sondern an Textilmode, die getragen wird. Wenn Sie darüber nachdenken, dann bitte nur in Ihrer Mittagspause, damit Sie als Leistungsträger in einer Leistungsgesellschaft nicht an Leistungsfähigkeit verlieren.

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