Donnerstag, 11. Februar 2010

westergewellte Dekadenz.

Nachdem unser neuer Außenminister Guido Westerwelle in seinen ersten 100 Tagen in Amt und Würden viel gereist ist, in die Vereinigten Staaten, nach Polen, Israel, Saudi-Arabien, China, Japan, Russland, Tschechien, Afghanistan, in die Türkei, die Niederlande und die Schweiz, nach Frankreich, Griechenland, Italien, Österreich, Dänemark, Finnland und Schweden, werfen ihm Parteifreunde inzwischen vor, sich kaum noch um das politische Tagesgeschäft zu kümmern. Doch zumindest das hat Westerwelle jetzt beendet.
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In einem Gastbeitrag für "Die Welt" ließ sich Westerwelle u.a. mit dem Satz "Wer dem Volk anstrengungslosen Wohlstand verspricht, lädt zu spätrömischer Dekadenz ein" dazu hinreißen, die Anordnung des Bundesverfassungsgerichts zu verurteilen, wonach die "HartzIV"-Regelsätze bis zum Ende dieses Jahre neu (bzw. für Kinder: überhaupt erst einmal) berechnet werden müssten.
Nach Westerwelles Ansicht - schriftlich in der "Welt" geäußert zwischen zwei Staatsbanketten - ist also das zugestandene Existenzminimum ein "anstrengungsloser Wohlstand", in dem es sich auch die betroffenen Kinder auf dekadente Weise bequem machen.
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Kurzer Rückblick auf den 27. September 2009, auf den Abend der Bundestagswahl, auf Guido Westerwelle als Wahlsieger und designierter Vize-Kanzler: "Wir sind bereit, diese Verantwortung zu übernehmen", erklärte er der Öffentlichkeit. Allerdings erklärte er - zugegeben - nicht mit dazu, ab wann das geschehen soll. Es wird allmählich Zeit.
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Apropos: Am selben Abend der Bundestagswahl, am 27.09.2009, sprach die alte und neue Bundeskanzlerin Angela Merkel: "Ich möchte die Bundeskanzlerin aller Deutschen sein". Da dürfen wir gespannt sein, wann sie ihren Stellvertreter und Außenminister ordentlich vor's Schienbein treten und sich öffentlich schützend vor "HartzIV"-Empfänger stellen wird. Ganz sicher ist das nur noch nicht passiert, weil sie noch an der Formulierung feilt.
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