Zum Glück
gibt es im Fernsehen nicht nur puren Unsinn zu ertragen, sondern auch höchst
wichtige Aufklärung, die uns alle angeht. Umso erfreulicher, wenn sich das ZDF
einem Thema angenommen hat, das noch nie jemals ordentlich dokumentiert wurde:
„No-Name oder Marke?“ über vermeintliche Luxusnahrung bei Discountern.
Wenn sich ein
moderierender „Starkoch“ zu cleveren Marketingmaßnahmen von Handelskonzernen
äußert, dann ist das ungefähr so, wie einen Bademeister zum Klimawandel zu
befragen. Da ist es schon beruhigend zu wissen, dass dahinter eine knallhart
recherchierende Redaktion steht, die die wirklich wichtigen Probleme dieser
Welt wochenlang durchanalysiert.
In „ZDFzeit“
durfte der ahnungslose Zuschauer erfahren, dass Handelskonzerne in ihren
Discountern eine völlig neue Idee praktizieren: „Edles No-Name zum kleinen
Preis“ und „Feinkost für den kleinen Geldbeutel“, wie es heißt.
Käse-Spezialitäten, Champagner, Sushi, Lachs, sogar Burgunderschnecken.
Das wurde
schließlich auch Zeit, dass der edle Speis und Trank nicht mehr länger den
oberen Zehntausend vorbehalten bleibt, sondern auch Otto Normalkonsument am
echten Luxus teilhaben darf. Mit allen Mitteln des modernen
Investigativ-Journalismus hat das ZDF jedoch aufgedeckt: Das stimmt gar nicht!
Ist das zu fassen.
Jedenfalls in
den meisten Fällen ist der Luxus doch glatt gelogen und nur reines Marketing.
Und der moderierende Starkoch stellt unmissverständlich klar: „Also, dass
Produkte mit blumigen Beschreibungen auf ‚edel‘ getrimmt werden, das ist zwar
legal, aber ich muss sagen: Mich ärgert das“. Das musste endlich mal gesagt
werden.
Zur Abrundung
wird der zuschauende Konsument auch über „Fairness“ aufgeklärt, was vor 20
Jahren im Zusammenhang mit Nahrungsmitteln noch sehr merkwürdig geklungen
hätte. Die Reporter fragen: „Wie steht es da um das Tierwohl?“, denn „die
Aufzuchtbedingungen sind meist problematisch“.
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