Wenn eine
Kinderärztin gleichzeitig auch Psychotherapeutin ist, dann muss man damit
rechnen, dass eine Mittelohrentzündung durchaus psychische Ursachen haben kann.
So ungefähr muss man es jedenfalls bewerten, wenn eine solche Frau im Fernsehen
befragt wird und auch noch Antworten gibt.
In Duisburg
herrschte kürzlich Alarmstimmung an einem Gymnasium: Eine Schülerin soll auf
ihren Tisch die Ankündigung eines Amoklaufes gekritzelt haben. Das ist im
Grunde widersinnig, weil man nicht wissen kann, ob und wenn wann man Amok
laufen wird. Das hindert heutzutage aber natürlich niemanden daran, von
„geplanten Amokläufen“ zu sprechen. Das klingt so schön gefährlich und
dramatisch.
Im
Regionalfernsehen des WDR wurde abends eine Kinderärztin und Psychotherapeutin
dazu befragt. Beginnend mit der Frage, ob Lehrer denn nicht pädagogisch
geschult sein sollten, potenzielle Amokläufer unter ihren Schülern zu erkennen.
Doch wahrscheinlich sind Lehrer nicht einmal geschult, Schüler zu erkennen, die
potenziell Journalismus studieren und dann solche Fragen stellen werden.
Die
psychotherapierende Kinderärztin forderte jedenfalls, es würden an Schulen
deutlich mehr Psychologen und Sozialpädagogen gebraucht. Es gäbe zwar schon
viele, gebräucht würden aber viel mehr. Prima. Und was genau sollen die alle
machen? Sich auf dem Schulhof unauffällig unter die Schüler mischen? Oder von
einem Wachtturm aus beobachten?
Natürlich
müssten aber auch die Eltern noch ein wenig mehr aufpassen, empfiehlt die
Medizinerin. Auf „Anzeichen“ achten sollten die Eltern, etwa ob das Kind
irgendwie „isoliert“ sei, ob es gewaltverherrlichende Computerspiele spielt,
oder sogar frühere Amokläufer als Vorbild hat. An solchen Stellen ist man froh,
dass es echte Experten gibt, die ihr geballtes Fachwissen mit uns teilen.
Erstaunlicherweise kam eine umfassend übergreifende Überwachung der Klassenzimmer und Schulhöfe mit Kameras gar nicht zur Sprache. Zusammen mit Aufnahmen aus anderen Kameras im öffentlichen Raum, mit Smartphone- und Laptopnutzungsdaten und Zugangskontrollen an Schuleingängen könnte man doch sämtliche Risiken minimieren. Rein sicherheitshalber, versteht sich.
Erstaunlicherweise kam eine umfassend übergreifende Überwachung der Klassenzimmer und Schulhöfe mit Kameras gar nicht zur Sprache. Zusammen mit Aufnahmen aus anderen Kameras im öffentlichen Raum, mit Smartphone- und Laptopnutzungsdaten und Zugangskontrollen an Schuleingängen könnte man doch sämtliche Risiken minimieren. Rein sicherheitshalber, versteht sich.
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