Der
neumodische Begriff „Influencer“ ist – vor allem – ein Paradebeispiel dafür,
wie sich eine erschreckend gedankenfreie Naivität verbreitet und kritik- und
widerstandslos zu einer ziemlich fragwürdigen Normalität etabliert.
Schon seit
etlichen Jahrzehnten nutzt die Werbebranche gern Prominente u.a. als
Sympathieträger für Produkte und um die Glaubwürdigkeit der Werbeversprechen zu
unterstützen. Das nannte und nennt man „Testimonial“. Und das funktioniert,
obwohl Otto Normalbürger sehr genau weiß, dass der Prominente gutes Geld dafür
bekommt.
Noch viel
offen(-)sichtlicher ist – eigentlich – das Phänomen der „Influencer“: Ganz
normale, in der Regel jüngere Menschen, die in den „Sozialen Medien“
irgendwelche Produkte anpreisen. Die Werbekunden versprechen sich davon, über
diese „YouTuber“ und „Blogger“ und „Instagramer“ deren (oftmals Millionen) Abonnenten
und „Follower“ zu erreichen, genauer: zu beeinflussen.
Diese ganzen „Influencer“ sind also auf Deutsch „Beeinflusser“, die ihre Abonnenten und „Follower“ beeinflussen sollen, irgendetwas zu kaufen. Und das geht tatsächlich so durch. Und niemand stört sich daran: „Na und? Solange das so weit geklärt ist, sind die Wörter und Begriffe doch schnurz“ Denkste.
Diese ganzen „Influencer“ sind also auf Deutsch „Beeinflusser“, die ihre Abonnenten und „Follower“ beeinflussen sollen, irgendetwas zu kaufen. Und das geht tatsächlich so durch. Und niemand stört sich daran: „Na und? Solange das so weit geklärt ist, sind die Wörter und Begriffe doch schnurz“ Denkste.
Würde man
stattdessen von Manipulatoren reden, die mit manipulierten Botschaften ihre
zugeneigten Mitmenschen manipulieren… womöglich würde der eine oder andere dann
doch einmal nachdenken, ob er sich tatsächlich (freiwillig) manipulieren lassen
möchte – statt Manipulatoren auch noch als „Stars“ anzuhimmeln.
Zumal
dahinter nichts weiter verborgen liegt als schnöder Konsum: von Kosmetika über
Klamotten bis zu Trendgetränken, alles, was man Heranwachsenden so prima
unterjubeln kann – die neben Schule und Ausbildung jobben gehen („müssen“), um
sich den ganzen Kram leisten zu können …und diesen Zirkus bereitwillig
mitmachen.
Dieselben
Jugendlichen machen sich „Sorgen um ihre Zukunft“ und stellen sich
demonstrierend für eine andere Klimapolitik auf die Straße. Ahnungslos, dass
sie mit ihrem Konsumzirkus das Ganze (wortwörtlich) anheizen. Über ein
Internet, dessen Betrieb allein schon 30% des gesamten Stromverbrauches
ausmacht. Welcome to Paradoxia.