Donnerstag, 3. Juli 2008

gut geölt.

Gestern Abend war es wieder einmal so weit: "Hart aber fair" im Ersten Fernsehprogramm. Ich kann mir nicht helfen, doch es scheint mir, als würde die Qualität dieser Talksendung zunehmend leiden, seit dem sie aus den Dritten Programmen ins Erste gehieft wurde. Wie auch immer: Das Thema der gestrigen Ausgabe lautete ""Tanken, heizen, fliegen: Kostet uns der Ölpreis den Wohlstand?". Allein bei diesem Titel fiel mir auf Anhieb ein Satz aus einem Loriot-Sketch ein: "Da geht ja schon die Frage am Thema vorbei".
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Bezeichnend für die eklatante Themenverfehlung u.a. eine Frage, die Moderator Frank Plasberg in die Diskussion warf (sinngemäß): "Jemand, der sich ein Dieselauto gekauft hat, trotz des höheren Anschaffungspreises und trotz höherer Kfz-Steuer gegenüber eines Benziners, weil Dieselkraftstoff bisher immer preiswerter war als ein Liter Super... bei wem soll der sich nun beschweren? Bei der Regierung, den Mineralölkonzernen oder den Scheichs?".
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Man möge sich diese Frage mitsamt ihrer Relevanz auf der Zunge zergehen lassen bei der Aussicht, dass spätestens (also: spätestens) im Jahr 2050 der letzte Tropfen Erdöl aus dem Boden geholt sein wird. Dann ist Ende. Kein Öl mehr. Finito. Die letzten paar Liter dürften dann etwa den Wert eines Eisenbahnwaggons voll Gold haben. Und den entsprechenden Preis.
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Man möge sich bewusst machen, welche enormen Veränderungen das bis (spätestens) in gerade einmal 40 Jahren bewirken wird. Und zwar nicht "nur" anhand dessen, mit welcher Art von Fahrzeug der "Kleine Mann" in Zukunft zum Supermarkt fahren wird. Sondern vielleicht auch anhand dessen, dass chemische Produkte zu etwa 90% aus Erdöl und Erdgas gewonnen werden, betrifft damit die zukünftige Herstellung von Arzneimitteln, Lackfarben, Waschmittel, Plastik. Beispielsweise.

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