Montag, 25. August 2008

richtungweisend beauftragt.

Kürzlich musste ich miterleben, wie das laufende Radioprogramm plötzlich für eine Mitteilung unterbrochen wurde: "Achtung! Ein Falschfahrer auf der Bundesstraße XY! Ich wiederhole: Auf der Bundesstraße XY kommt Ihnen ein Geisterfahrer entgegen". Falschfahrer. Geisterfahrer. Ob das eigentlich politisch korrekt ist? Ich meine: Heute, im Jahr 2008? Wo es doch für jeden Politiker längst zum Automatismus geworden ist, beide Geschlechter anzusprechen: "Liebe Wählerinnen und Wähler, liebe Freundinnen und Freunde, liebe Betroffinnen und Betroffene, liebe Arbeitslosinnen und Arbeitslose".
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Ich schrieb daraufhin eine kurze eMail an den verantwortlichen Radiosender (übrigens: den angeblich größten und erfolgreichsten Radiosender des betreffenden Bundeslandes), warum bitte ausschließlich vor männlichen Falsch- und Geisterfahrern gewarnt werden würde(?). Ich als Mann würde mich dadurch diskriminiert fühlen und bitte um eine zukünftig veränderte Formulierung.
Heute Morgen rief mich die Redaktion des Senders an. Man teilte mir mit, dass für einen dringenden Warnhinweis, der beide Geschlechter einbezieht, jeweils keine Zeit sei, es käme schließlich auf jede Sekunde an, bis eine solche Meldung ausgesprochen sei, könne womöglich schon ein Unfall passiert sein. Aha.
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Da werde ich mich wohl nun an den Gleichstellungsbeauftragten wenden müssen. Obwohl... wie ich gerade sehe... den gibt es nicht. Es gibt nur weibliche Gleichstellungsbeauftragte, die mitunter auch "Frauenbeauftragte" genannt werden, siehe >> www.frauenbeauftragte.de. Aha.
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