Wissen Sie
noch: Welch Aufregung damals im Jahr 2015, als bekannt wurde, dass verschiedene
Automobilhersteller den Schadstoffausstoß trickig manipulierten. Genauer: Nicht
den Ausstoß an sich, sondern Messwertangaben. Und jetzt, drei Jahre später,
spricht plötzlich alles und jeder von Stickstoffdioxid.
Es scheint,
als ob man immer mehr Humor benötigt, um das Alltagsleben einigermaßen
unbeschadet zu überstehen. Da ist es irgendetwas zwischen schade und grob
fahrlässig, dass Humor nicht als Teil der Bildung verstanden wird. Doch „der
Ernst des Lebens“ wird schließlich nicht grundlos so genannt.
Kürzlich
musste ich einen Werbespot miterleben, über den ein Kredit zu sagenhaften -0,5%
(also: minus!) Zinsen angepriesen wird: „Sie bekommen 1000 Euro und zahlen nur
972 zurück“. Wer sich ein bisschen auskennt, amüsiert sich darüber, dass die
Bank einem natürlich nicht 28 Euro schenkt, sondern 972 kassiert. Doch so etwas
ist schließlich als Werbung voll legitimiert, sogar mitten im
Bildungszeitalter.
Irgendwie so
ähnlich ist das gerade mit dem Getöse um das Reizgas Stickstoffdioxid, das (unter
vielen anderen) aus den Auspuffen in unser aller Atemluft gepustet wird. Und
wie gefährlich das ist! Jährlich 6.000 Menschen sterben daran. Angeblich. Wie auch
immer man das gezählt haben will.
Jedenfalls
wären das glatt doppelt so viele Tote, wie angeblich jährlich durch
Passivrauchen sterben. Und das hatten etliche Bürgerinitiativen angeprangert,
und mit Bürgerbegehren umfangreiche Rauchverbote durchgesetzt. Die generelle
Luftverpestung scheint man dagegen lieber den Politikern zu überlassen.
Wundersam
jedoch, was man sich ausgerechnet auf diese Stickoxide stürzt und über
Fahrverbote von Dieselfahrzeugen diskutiert. Schließlich befindet sich da noch
einiges andere in der frischen Luft: Ammoniak, Schwefeldioxid und Feinstaub,
sowie ein paar Schwermetalle wie Blei, Cadmium und Quecksilber.
Alleine aufgrund von Baustellen(fein)staub sterben angeblich allein in Los Angeles jedes Jahr 700 Menschen, sagen Forscher an der University of California. Für woanders in der Welt hat das noch nicht einmal jemand untersucht. Doch weit und breit niemand, der Baustellen verbieten will.
Alleine aufgrund von Baustellen(fein)staub sterben angeblich allein in Los Angeles jedes Jahr 700 Menschen, sagen Forscher an der University of California. Für woanders in der Welt hat das noch nicht einmal jemand untersucht. Doch weit und breit niemand, der Baustellen verbieten will.
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