Montag, 7. Dezember 2009

geschätzte Transparenzen.

In der letzten Woche gab es einen Skandal, der - bei Skandalen eigentlich unüblich - nicht weiter an die große Medienglocke gehängt wurde: irgendwelche Computerexperten, so genannte "Hacker", verschafften sich illegalen Zugang zu eMails von Klimaforschern. Wobei das allerdings nicht deklariert "skandalös" ist, sondern vielmehr das, was sich in dieser elektronischen Korrespondenz befand: so schrieben sich Klimaforscher gegenseitig von irgendwelchen "Tricks", die bei Prognosen zur Anwendung kommen, sowie von klimatischen Daten, die doch besser gelöscht werden sollten, sowie darüber, wie man Fachblätter dazu bringen könnte, von unliebsamen Wissenschaftlern verfasste Artikel nicht zu veröffentlichen, sowie darüber, wie man Forschungsdaten und Forschungsmethoden vor dem Zugriff von Neugierigen schützen könne.
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Der inzwischen recht bekannte Meteorologe Mojib Latif meinte nun dazu: "Was wir brauchen, ist maximale Transparenz. Sonst werden uns die Vorwürfe der Klimaskeptiker ewig begleiten". Ein "Klimaskeptiker" ist übrigens jemand, der nicht an einem Klimawandel zweifelt, sondern der Ansicht skeptisch gegenübersteht, dass dieser Klimawandel hauptsächlich oder gar vollständig durch den Menschen verursacht ist. Wobei allerdings in Erwägung gezogen werden darf, dass die von Latif geforderte "maximale Transparenz" die Zweifel eher noch verstärken würden. Nicht nur aufgrund dessen, dass (auch) ausgerechnet Herr Latif kürzlich noch bestätigte, dass sich das Klima seit 10 Jahren nicht mehr wandelt, siehe >> Eintrag vom 26.11.2009 im NotizBlog
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Um nur zwei/drei zusätzliche Anregungen zu nennen...
...haben Sie sich schon einmal gefragt, wie eigentlich Klimadaten, Wind, Luftdruck und Temperatur in unbesiedelten Gegenden ermittelt werden? Also überall dort, wo es schwierig bis unmöglich ist, eine Wetterstation zu errichten, etwa über den Ozeanen, in Wüstengegenden, am Nordpol(?). Eben. Weil hier nichts gemessen werden kann, wird alles das... geschätzt. Doch selbstredend natürlich: höchstwissenschaftlich geschätzt. Und alles dieses Geschätzte wird hochgerechnet bis ins Jahr 2100, denn sonst hätte man keine Entwicklung und keinen Wandel. Dasselbe übrigens treibt man auch in besiedelten Gebieten der Erde und trotz Wetterstationen, nämlich mit dem Effekt der Reibung von Luftmassen am Boden, die sich auf Windgeschwindigkeiten auswirken. Um nur zwei leicht fragwürdige Faktoren der Berechnung von Klimamodellen zu nennen..

Ein dritter betrifft- im doppelten Sinne des Wortes - ausgerechnet die Wolkenbildung. Wie dem Laien gern in der Klimadiskussion plausibel erklärt wird, ist die Wolkenbildung von eminenter Bedeutung: viele Wolken sorgen dafür, dass Sonnenlicht gar nicht erst auf die Erde gelangt, sondern in das weite Weltall reflektiert wird; insofern haben Wolken einen "kühlenden Effekt" auf das globale Klima. Dummerweise sorgt eine dichte Wolkendecke aber auch für das glatte Gegenteil, indem die vorhandene oder eine zunehmende Wärme auf unserem Planeten nicht in den Weltraum abgestrahlt werden kann; der so genannte "Treibhauseffekt". Also: eine knifflige Angelegenheit.
Noch etwas kniffliger wird es, wenn leider auch die Bewölkung keineswegs, wie man vielleicht glauben würde, exact ermittelt wird. Auch das ist leider nicht möglich. Und wenn es möglich wäre, wären auch die modernsten Hochleistungscomputer mit diesen Datenmengen völlig überfordert. Also wird auch die Bewölkung und damit auch deren Einfluss auf das Weltklima vornehmlich... geschätzt, allerdings ebenfalls natürlich: höchstwissenschaftlich.
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Ein echter Schritt zu "mehr Transparenz" wäre demnach, wenn diverse Experten etwas öfter berichten würden, was sie tatsächlich tun: "Wir schätzen, dass...", und etwas weniger oft ihre Schätzungen als unzweifelhafte Fakten darstellen. Womöglich wäre das sogar glaubwürdiger und wären eMail-Korrespondenzen dann auch kein "Skandal".

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