Seit ein paar
Wochen herrscht größte digitale Aufregung. Die EU hat in bekannt überbürokratischer
Manier eine neue Verordnung erlassen, wie persönliche Daten zu schützen sind. Ab
Mitte Mai ist man nun beschützter denn je. Ob man will oder nicht.
Als geneigter
Leser meiner Beiträge hier im Bildungsblog oder auch auf meiner „Facebook“-Seite
wissen Sie, dass ich liebend gern grundsätzliche Fragen stelle. Auch auf die
Gefahr hin, dass auf Anhieb nicht ganz oder gar nicht verstanden wird, was ich damit überhaupt in
Frage stellen will.
Wenn etwa seit
mehreren Jahren, insbesondere seit der Etablierung der „Sozialen Netzwerke“, darüber
diskutiert wird, wie enorm wichtig und schützenswert unsere persönlichen Daten
sind, sei einfach einmal gefragt: Was ist das eigentlich? Was genau ist ein
persönliches Datum?
Wenn man diesen
Singular von „Daten“ verwendet, fällt einem rein sprachlich vor allem das
Geburtsdatum ein. Gehört mein Geburtsdatum zu meinen ganz persönlichen Daten,
auf die ich ein verbrieftes Recht habe? Und was ist dann mit all den anderen
Menschen weltweit, die am selben Tag geboren wurden? Teilen wir uns alle dieses Recht? Oder wie?
Doch angeblich
liegt das Problem gar nicht bei solch einzelnen Daten, sondern besteht aus
deren Verbindung: Mein Geburtsdatum zum Beispiel in Verbindung mit meinem
Geburtsort, womöglich in weiterer Verbindung mit z.B. Augen- und Haarfarbe erhöht
die Möglichkeit, mich persönlich in einer Masse auffindbar(er) zu machen. Wenn man das unbedingt möchte.
Ganz zu
schweigen, das alles auch noch in Verbindung mit so genannten „Bewegungsdaten“,
wann ich mich wo wie lange aufgehalten habe, in Verbindung mit Konsumdaten, was ich und wann wo gekauft habe und/oder beides sogar in irgendeiner Regelmäßigkeit. Mag
sein, dass ein solches Szenario irgendwann einen kritischen Punkt erreicht.
Solche Daten sind auf dem Datenmarkt eine Menge Geld wert. Man meint, durch das Sammeln, Verbinden und Auswerten von Daten etwas über Menschen zu „wissen" und sie auf irgendeine Weise zu „kennen". Dieser Mythos hat um sich gegriffen. Und der Glaube daran ist deutlich größer als jeder Hauch eines Willens, das einmal in Frage zu stellen.
Solche Daten sind auf dem Datenmarkt eine Menge Geld wert. Man meint, durch das Sammeln, Verbinden und Auswerten von Daten etwas über Menschen zu „wissen" und sie auf irgendeine Weise zu „kennen". Dieser Mythos hat um sich gegriffen. Und der Glaube daran ist deutlich größer als jeder Hauch eines Willens, das einmal in Frage zu stellen.
Doch bei
allem gewaltigen Brimborium, bei dem Tara um Datenschutz und all den nervigen
Belehrungen, wie vorsichtig wir bei der Preisgabe unserer Daten sein sollen…mal
ganz naiv gefragt: Warum wird dann die Auswertung und insbesondere der Handel
mit Daten nicht einfach verboten?