Zunächst entwickelte sich eine aktivistische Welle kind-
und jugendlichen Engagements rund um den „Klimaschutz“ und „Klimawandel“. Es
verbreitete sich unter Schülern, an Freitagen demonstrativ die Schule zu
schwänzen, um auf diese Weise passiv „für mehr Klimaschutz“ zu demonstrieren. Wie
bei allem anderen auch, gab es auch hiergegen Vorbehalte und negative Reaktionen.
Kurz vor der Europawahl wiederum verbreitete sich (sozial-)medial
millionenfach die persönliche Meinungsäußerung eines Jugendlichen, der dem Zeitgeist entsprechend gern Videos von
sich ins Internet stellt, und sich ausnahmsweise aus einer Laune heraus
politisch äußerte, vor allem gegen etablierte Parteien. Wie bei allem anderen
auch, gab es auch hiergegen Vorbehalte und negative Reaktionen.
Dass aus Beidem ein Heiden-Trara gemacht wurde, lag nicht
zuletzt daran, dass es sich in allen Fällen um Kinder und Jugendliche handelt,
die Vorbehalte und negative Reaktionen sehr persönlich nahmen und nehmen: Die Heranwachsenden
fühlen sich nicht ernstgenommen. So, wie jede Generation von Heranwachsenden:
Die Alten haben schließlich keine Ahnung. Das war schon immer so.
Was Kinder und Jugendliche den Alten vorwerfen, müss(t)en
sie allerdings auch für sich selbst in Erwägung ziehen: Sicherlich haben „die
Alten“ mitunter leichte Probleme, sich in „die Jugend“ hineinzuversetzen – umgekehrt
aber exact genauso. Die Heranwachsenden haben keinerlei Ahnung, was
Lebenserfahrung – tatsächlich – ausmacht; außer, dass „die Alten“ sich ständig
darauf berufen.
In der TV-Sendung „Ihre Meinung“ im WDR-Fernsehen sollte
diese Gesamtproblematik der Generationen pendelnd zwischen Klima und Politik grob
besprochen werden. Ein Jugendlicher (wie heute nahezu üblich: ein „YouTuber“)
forderte nachdrücklich ins Mikrofon: „Es ist ganz einfach: die Jugendlichen
wollen wie Erwachsene behandelt werden“; bei tosendem Applaus der anwesenden
Jugendlichen, die alle wie Erwachsene behandelt werden wollen.
Leider wurde im Anschluss daran nicht geklärt, ob es dabei vielleicht doch irgendwelche Grenzen geben sollte und wo die denn eventuell liegen würden. Ob etwa die Altersgrenze für den Kauf und Konsum von Alkohol und Tabakwaren aufgehoben werden soll, um Jugendliche „wie Erwachsene zu behandeln". Oder ob es nicht irgendeinen tieferen Sinn haben könnte, dass so etwas wie ein „Jugendschutz" mit entsprechenden Gesetzen eingerichtet wurde, weil es direkte Zusammenhänge mit dem Lebensalter gibt.
Eher im Gegenteil ist man zurzeit medial auf dem Jugend-Trip (wie man als „Alter" weiß: wieder einmal, denn auch das ist nichts Neues). Und sicherlich mögen Jugendliche sich gegenüber der „Weisheit des Alters" besserwissend wähnen, etwa im Thema um den „Klimawandel": Die Fakten sprechen schließlich für sich, was braucht man da schon Lebenserfahrung(?). Man braucht sie, um (im Gegensatz zum Glauben an Fakten) scheinbare Fakten mit etwas mehr Gelassenheit abwägen und beurteilen zu können. Doch das erkennt man eben erst... ab einem gewissen Alter.
Leider wurde im Anschluss daran nicht geklärt, ob es dabei vielleicht doch irgendwelche Grenzen geben sollte und wo die denn eventuell liegen würden. Ob etwa die Altersgrenze für den Kauf und Konsum von Alkohol und Tabakwaren aufgehoben werden soll, um Jugendliche „wie Erwachsene zu behandeln". Oder ob es nicht irgendeinen tieferen Sinn haben könnte, dass so etwas wie ein „Jugendschutz" mit entsprechenden Gesetzen eingerichtet wurde, weil es direkte Zusammenhänge mit dem Lebensalter gibt.
Eher im Gegenteil ist man zurzeit medial auf dem Jugend-Trip (wie man als „Alter" weiß: wieder einmal, denn auch das ist nichts Neues). Und sicherlich mögen Jugendliche sich gegenüber der „Weisheit des Alters" besserwissend wähnen, etwa im Thema um den „Klimawandel": Die Fakten sprechen schließlich für sich, was braucht man da schon Lebenserfahrung(?). Man braucht sie, um (im Gegensatz zum Glauben an Fakten) scheinbare Fakten mit etwas mehr Gelassenheit abwägen und beurteilen zu können. Doch das erkennt man eben erst... ab einem gewissen Alter.
Nun ließe sich prinzipiell über alles reden. Vielleicht können „die
Jungen“ ein wenig Einsehen entwickeln, dass sich „die Alten“ damit etwas
schwertun, wenn sich Heranwachsende – hauptsächlich – damit beschäftigen, Videos
von sich ins Internet zu stellen, in denen sie kommentieren, wie sie Spielkonsolenspiele
spielen, Einkaufstüten voller Klamotten auspacken, Kosmetika testen, wie sie als
„Influencer“ reihenweise völlig belanglose Fotos von sich veröffentlichen, usw,
usw… also hauptsächlich: sich selbst präsentieren und inszenieren, nur mit unterschiedlichen
Themen und Aufhängern.
Das ist als Grundlage nur bedingt geeignet, um ernstgenommen
und „als Erwachsene behandelt“ zu werden, wenn diese Heranwachsenden in dieser
Hauptbeschäftigung zwischendurch dann doch einmal ausnahmsweise etwas (vor
allem: für sie selbst) Wichtiges ansprechen wollen. Das passt – für „die Alten“ nicht ganz zusammen. Außer,
dass dieses Zeitalter der Selbstinszenierung womöglich den Drang verstärkt,
sich selbst und seine persönliche Weltsicht etwas wichtiger zu nehmen als es
sozialverträglich ist – gerade, wenn man auf diese Weise von „den Alten“
irgendetwas erwartet.
Da wäre es auch hier umgekehrt angebracht, dass „die
Jugend“, die in ihren digitalen Nischen in „YouTubern“, „Bloggern“ und „Influencern“
ihre eigenen „Stars“ in ihrer digitalen Welt hat, ein wenig Einsehen aufbringt,
dass „die Alten“ ihre ganz eigenen, anderen „Stars“ haben: eventuell Descartes, Kant,
Voltaire, u.a. Wenn „die Jugend“ das
jedoch eher laaaaaangweilig findet, weil sie in eine Welt der totalen Vollgas-Unterhaltung
und der 2-Minuten-Fast-Food-Informations-Häppchen hineingeboren wurde, dann ist
das durchaus nachvollziehbar – aber sicher nicht „der“ Maßstab, an dem sich
alles und jeder „Alte“ gleichfalls zu orientieren und zu messen lassen hätte.